Texterin feiert Weihnachten – Brauch und Glaube

Texterin Weihnachten Alice Kilimann

Woher kommt der Brauch, Weihnachten zu feiern? Und welcher Glaube steckt dahinter? Hängt das Feiern an Weihnachten nur mit der Geburt Christi zusammen? Oder spielen heidnische Bräuche eine große Rolle?

Ich als Texterin versuche euch hier ein wenig über Hintergründe, wahre Geschichten und Brauchtum aufzuklären. Interessant ist, dass das Datum nichts mit Christi Geburt zu tun hat. Aber lest selbst.

Der Ursprung von Weihnachten

Im alten Ägypten feierten die Bewohner die Sonnenwende im Winter und huldigten ihrem Gott Ra. Die Tage wurden danach wieder länger und das Leben nicht mehr so beschwerlich wie in der dunklen Jahreszeit.

Bereits 500 vor Christus feierten die Römer den Geburtstag des Sonnengottes Sol. Die Geschichte erzählt, dass Sol am 25.Dezember geboren wurde.

Die Germanen huldigten am gleichen Tag einem Gott namens Jul. Noch heute bedeutet dieses Wort Jul in den skandinavischen Sprachen Weihnachten.

Alle drei Kulturen feierten zum Mittwinterwende, dass die Nächte kürzer und die Tage wieder länger wurden.

Um den Untertanen das Christentum nahe zu bringen, wurde die Geburt Christi auf diesen Tag gelegt. Durch diesen Trick der Regierenden war das Volk eher bereit, den christlichen Glauben anzunehmen und Jesus als Sohn Gottes zu feiern.

Wobei es nicht zum Brauchtum gehört, dass das Christkind gefeiert wird. Dieses wurde als Weihnachtsfigur von Martin Luther erfunden.

Texterin Marai und Josef mit dem Kind Alice Kilimann
Maria, Josef und das Christkind

Es sollte statt des Heiligen Vaters auf die Erde kommen und gefeiert werden.

Auch das Glockengeläut, das die Geburt anzeigt, kommt von heidnischen Bräuchen. Die Glocken sollten böse Geister vertreiben.

Überliefert ist, dass die Römer bereits um 330 nach Christus am 25 Dezember das Weihnachtsfest feierten. In Deutschland dauerte es bis zum 7./8. Jahrhundert, bis sich der Brauch gefestigt hatte und nach dem gregorianischen Kalender am 25. Dezember die Geburt Christi gefeiert wurde.

Nach dem alten julianischen Kalender fiel diese Geburt auf den 6 Januar, weshalb in einigen Ländern die Bescherung auf diesen Tag fällt.

Urkundlich belegt sind diese Daten nicht, so ist auch nicht belegt, ob die Geburt Christi tatsächlich genau an diesem Tag stattfand.

Woher kommen die unterschiedlichen Bräuche an Weihnachten?

Diverse unterschiedliche Gegenstände verschönern unsere Adventszeit und Weihnachtszeit. Aber warum bringt man den Adventkranz, den Weihnachtsbaum, den Adventskalender und weitere Gegenstände mit Weihnachten in Verbindung? Und seit wann bringt nicht mehr der Nikolaus, sondern das Christkind die Geschenke? Hier sind ein paar Antworten. Schon die Römer banden Tannen- und Mistelzweige zu dieser Zeit unter die Decke.

Adventskranz vor Weihnachten

Sein Ursprung geht auf einen evangelischen Theologen und Lehrer zurück, der im Norden Deutschlands um 1840 den Waisenkindern die Adventszeit verkürzen wollte. Er nahm aber nicht nur 4 Kerzen, sondern 24 Kerzen, die er auf einen aus Tannenzweigen geflochtenen Kranz steckte. Noch heute wird der Adventskrank in einigen Gebieten Wichern Kranz genannt, nach seinem Erfinder. Damit verfolgte er ein weiteres Ziel: Zählen lernen gehörte damals zur Grundausbildung der Kinder.

Um ihnen das Zählen zu erleichtern, gab es 4 große und 20 kleinere Kerzen. Durch diese Unterteilung fiel es den Kindern leichter, ein Gefühl für Zahlen zu entwickeln.

Heute sind davon die 4 großen Kerzen übriggeblieben. Auch ich habe so einen Adventskranz.

Adventskalender

Vermutlich ist dieser Brauch auch erst um 1850 entstanden. Das genaue Jahr und er Entstehungsort sind allerding unbekannt, ebenso wie der Erfinder. Es wird aber vermutet, dass auch er auf eine protestantische Sitte zurückzuführen ist.

Er dient auch heute noch dazu, Kindern die Adventszeit zu verschönern. Ein Nebeneffekt: Hier können Kinder die Grundzüge des Rechnens genauso erlernen wir mit dem Adventskranz.

Weihnachtsbaum

Das Aufstellen eines Baumes zu Weihnachten findet seinen Ursprung in heidnischen Riten. Der Tannenbaum gilt als kräftig, widerstandsfähig und gesund, da er seine „Blätter“ nicht verliert. Die Menschen stellten um die Jahreswende Tannenbäume auf und schmückten sie. Belegt ist dies bereits bei den alten Ägyptern und Hebräern.

Tannenbaum geschmückt

Bei den Chinesen gab es lange vor dem christlichen Glauben den Brauch, zur Mittwinterwende einen Tannenbaum aufzustellen. Bei den Römern schmückte man sich gerne mit Lorbeerblätterkränzen, um den Winter und die dunkle Jahreszeit zu vertreiben.

Mistelzweige

Sicher hast du schon Menschen dabei beobachtet, die sich unter einem Mistelzweig geküsst haben. Dieser Brauch ist heidnischen Ursprungs, wie so Viele andere auch.

 Er soll Liebenden lebenslanges Glück bescheren, ist ein Fruchtbarkeitssymbol und ein Symbol für Glück, Zufriedenheit und Gesundheit. Häufig findet ein Heiratsantrag unter einem Mistelzweig statt. Die Bedeutung ist ähnlich der des Lorbeerkranzes bei den Römern. Fachleute beschreiben diese Küsse unter dem Mistelzweig auch als Bindungssteigerung zwischen Eltern und Kindern.

Räuchermännchen

Mit Rauch aus duftenden Zweigen sollten die bösen Geister ausgeräuchert werden, so sagt es die Überlieferung über die alten Germanen.

Daraus entwickelte sich das heute bekannte zweiteilige Räuchermännchen. Es tauchte zuallererst um 1830 urkundlich im Erzgebirge auf. Der Dampf entsteht im unteren Teil des Räuchermännchens, der Rauch kommt normalerweise aus dem Mund des Herren.

Schwibbogen

Auch der Brauch, einen beleuchteten Bogen im Fenster zu Straße aufzustellen, kommt aus dem Erzgebirge. Erstmals erwähnt wurde er um 1840. Der Bogen symbolisiert den Tagesverlauf aus Sonne, Mond und Sternen. Durch die im Fenster aufgestellten Bögen wurde den Bergleuten im Winter bei Dunkelheit der Heimweg aus den Stollen erleichtert.

Ein zweites Symbol wird veranschaulicht: Die Bergleute bekamen im Winterhalbjahr kaum Sonnenlicht zu sehen. Dieser Bogen mit Sonne, Mond und Sternen sollte ihnen die Zeit bis zum Sommer und zu längerem Tageslicht verkürzen.

Räuchermännchen und Schwibbogen haben die gleiche Bedeutung wie:

Weihnachtsbeleuchtung

Schon immer war es den Menschen wichtig, in der dunklen Jahreszeit ihre Wege und Häuser zu beleuchten. Das verringert die Gefahr von Unfällen, Überfällen und wärmt das Herz. Früher waren es Fackeln und Kerzen, die die Wege und Häuser erleuchteten, heute sind es Lichterketten. Aus dem Amerikanischen kommt der Brauch der grellbunten blinkenden Lichterketten, die seit einigen Jahren auch bei uns immer mehr zum Einsatz kommen.

Weihnachtsmann

Als bekanntester Vertreter des Geschenke Bringens steht er an erster Stelle, noch vor dem Christkind. Er ist eine Figur, die es gar nicht gibt und erst im 19. Jahrhundert entstanden ist. Er gilt über alle Konfessionen hinweg als gütiger, weiser Mann mit rotem Mantel und Rauschebart. Genaueres kannst du in diesem Blogbeitrag lesen.

Christkind

Wie oben schon erwähnt, ist das Christkind eine Erfindung von Martin Luther. Nach dem Abdanken von Nikolaus brauchte es eine neue Symbolfigur, die an Weihnachten die Geschenke bringt. Ursache ist die Verschiebung des Gabenbringens vom 6. Dezember auf Heiligabend oder den 1. Feiertag.

In den Jahrhunderten vor Luther brachte nämlich der Weihnachtsmann oder Nikolaus schon am 6. Dezember die Geschenke. Luther änderte diesen Brauch, da er Menschenkult aus religiösen Gründen ablehnte. Da aber besonders Kinder Symbolfiguren lieben, erfand Martin Luther eben das Christkind.

Bescherung

Für Kinder ist die Bescherung der Höhepunkt von Weihnachten. Bei uns in Deutschland wird abends am 24.12. die Bescherung durchgeführt, in anderen Ländern wie England findet die Bescherung erst am 25.12. morgens statt.

Der Ursprung ist klar – die drei Weisen aus dem Morgenland bescherten Maria, Josef und Jesus mit Weihrauch, Myrte und sonstigen Gaben. Viele Gläubige gehen erst in die Christmette, bevor sie sich gegenseitig bescheren. Familien mit kleinen Kindern besuchen am späten Nachmittag die Kirche, weil die eigentliche Christmette um Mitternacht vom 24.12 auf den 25.12. stattfindet und für die Kinder schlichtweg zu spät ist. Ich als Texterin ohne kleine Kinder besuche die Christmette kurz vor Mitternacht.

Christmette

Sie ist der feierliche Höhepunkt des Weihnachtsfestes. Viele Menschen gehen nur noch dieses eine Mal im Jahr zur Kirche, um die Geburt Christi zu feiern. Ihren Ursprung hat sie im gesungenen Stundengebet der Weihnachtsgeschichte. Heutzutage wird von den Kommunionskindern oder Konfirmationskindern die Weihnachtsgeschichte aufgeführt wie ein Theaterstück.

Texterin Christmette Altar Alice Kilimann
Altar in Kirche Christmette

Üblicherweise am Nachmittag, weil da mehr Familien in der Kirche sind.

Wenn man alles gelesen hat, wird klar, Weihnachten ist eine Mischung als uralten Bräuchen, modernem Zubehör und symbolbesetzt.

Trotzdem sollte auch an den christlichen Gedanken gedacht werden, und zwar nicht nur an Weihnachten, sondern das ganze Jahr über.

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