Tatsächlich – letzte Woche feierte ich meinen 60ten Geburtstag 🎂. Was heißt feiern für mich? Reisen mit dem WOMO. Was aber machen, wenn nur ein Wochenende Ende März zur Verfügung steht? Richtig, einen Kurztrip planen 🛣.
Die Reise habe natürlich nicht ich geplant, sondern mein lieber Mann. Ein Luxuscampingplatz erster Sahne. Ganz bei uns in der Nähe. Im Emsland.
So heißt der Campingplatz auch Emsland Camp. Das hatten wir noch nie:
Eigenes Duschhaus direkt am Stellplatz
Eigene Toilette direkt am Stellplatz
Eine Spüle direkt am Stellplatz
Welch Luxus – kein drängeln in der engen Duschkabine auf der Reise. Kein entleeren des Toilettenfachs. Spülen, ohne das WOMO zu verdrecken.
Genial. Aber teuer. Aber für ein Wochenende als Geburtstagsgeschenk genau das Richtige.
Die Frage aller Fragen wie bei allen Reisen
Hält das Wetter? Die Aussichten sind gut. Bei Abreise am Freitagmittag 16° und Sonne 🌞. Fängt ja gut an, unser Wochenendtrip.
Aber halt – fast hätte ich was vergessen. Am Freitagmorgen stand ein wunderschöner Strauß Rosen auf dem Frühstückstisch. 6 an der Zahl – 60 wären übertrieben gewesen. Wunderschön. Langstielig. Rot🌹. Die Herzen aller Blumenliebhaber schlagen bei so einem wunderbaren Strauß bis zum Hals. Die Freude darüber war riesig.

Der musste mit – unbedingt. Erstes Problem: wohin damit auf der Fahrt? Die brauchen Wasser unterwegs. Und dürfen auf gar keinen Fall abbrechen. Grübel, denk – und dann kam die Erleuchtung! In der Dusche im WOMO steht unser Wäschekorb. Er füllt fast den gesamten Duschraum aus. Aber nur fast.
Kurzerhand die Glasvase eingeklemmt zwischen Duschwand und Wäschekorb – die Vase stand bombenfest.
Anreise ins Emsland Camp
Ideen braucht der Mensch. Nun stand der Abfahrt nichts mehr im Weg.
Es war halt Freitag. Mittag. Berufsverkehr und Wochenendverkehr. Auf der Autobahn Richtung Osnabrück wie üblich Dauerstau.
Kurzerhand fiel die Entscheidung auf der L770 bis Espelkamp zu fahren und dann weiter Richtung Osnabrück – beste Entscheidung ever. Auch wenn uns einige Traktoren das Leben schwer machten, wir kamen voran.
Bei Osnabrück ging es auf die Autobahn Richtung Amsterdam. Abfahrt nach Haren an der Ems – ruckzuck waren wir da. Die Fahrt dauerte keine 2 ½ Stunden. Pünktlich zur Kaffeezeit waren wir da. Hier der Link zum Campingplatz – übrigens unbezahlt, nur weil er schön war.
Der Campingplatz
Als allererstes kam der Strauß Rosen auf den Tisch, so wie es sich gehört.
Muss das eigentlich sein? Kaffee und Kuchen? Nö, wer sagt das denn. Unsere mitgebrachten Frikadellen mit Kartoffelsalat schmecken uns nachmittags um 4 hervorragend. Vor allem weil es ein kleines Bierchen dazu gibt. Oder zwei? 🍻 Habe ich doch glatt verdrängt.


Wie auf jedem Platz, den wir nicht kennen, spazierten wir erst einmal über ihn. Es ist wirklich ein wunderschöner Campingplatz, auf dem Platz selbst hat jeder Stellplatz ein eigenes Häuschen mit Sanitären Anlagen dabei. Sehr gepflegt, schöne Rasenflächen vor dem WOMO. Allerdings mit 45,00 € pro Nacht eben auch nicht gerade günstig. Vor der Schrankenanlage gibt es jedoch einfache Stellplätze ohne eigenes Häuschen, mit einem Gemeinschaftsduschhaus. Diese Plätze kosten 18,00 € pro Nacht. Ein angemessener Preis und somit auch für den kleinen Geldbeutel machbar.
Das Restaurant ist noch im Bau, aber eine Bude mit Sitzplätzen steht direkt am wunderschönen See. Die Flammkuchen und Pizzen sollen sehr lecker sein. Dazu später mehr.
Der See hat einen wunderschön angelegten Sandstrand und eine kleine Promenade von zukünftigen Restaurant bis zum Kiosk. Der Spielplatz für die Kinder ist fertig. Nicht nur Rutschen und Schaukeln für die Kleineren, sondern auch Bolzplatz, Volleyballnetz und eine riesige Wiese, um Federball und sonstige Sportarten zu treiben sind da. Ein sehr schöner Platz, den wir bestimmt noch einmal auf unseren Reisen besuchen werden.
Alle neu angelegt. Wir haben genug Fantasie, um uns vorzustellen, wie es aussieht, wenn alles fertig ist. Die große Terrasse am Restaurant ist schon zu sehen. Direkt am See gelegen, kann man sich hier stundenlang aufhalten. Im Herbst soll alles fertig sein.
Die Umgebung
Ungefähr einen KM entfernt liegt das Dörfchen Fehndorf. Dort soll es laut Aussage am Empfang einen kleinen Shop geben. Frühstücksbrötchen und mehr können dort, auch am Wochenende, besorgt werden. Das ist genial auf allen Reisen hin zu touristischen Zielen: Sonntags morgens gibt es immer Brötchen.
Also auf zu Fuß dorthin, Wickie brauchte sowieso ihre Gassigehrunde. Außerdem: Uwe will am Samstag und Sonntagmorgen schließlich mit dem Fahrrad Brötchen holen, und dann muss er nicht mehr suchen. Das lieben wir auf unseren Reisen – morgens frische Brötchen, immer neue Bäcker und neue Sorten. Sehr abwechslungsreich.
Es dauert auch nicht lange, und der Ort kommt in Sicht. Immerhin, einen Kindergarten und eine Kirche sind mitten im Ort, und tatsächlich auch ein kleiner Shop. Mini, aber ausreichend. Daneben gibt es glatt noch einen Imbiss und eine Kneipe.
Hatten wir etwa schon wieder Durst 😋? Klar. Leider war die Kneipe zu. Vom Imbissbesitzer erfuhren wir, dass sie nur samstags aufhat. Schade ☹, mussten wir durstig den Weg zurückfinden. Ganz hartes Brot 😏.
Sonne genießen
Wieder zurück, setzten wir uns noch ein bisschen in die Sonne. Herrlich, das erste Mal dieses Jahr im T-Shirt die Sonne genießen.
Doch, plötzlich, es wurde schlagartig kalt, richtig kalt. Die Sonner verschwand und die Temperaturen gingen sofort um 10° runter. Kurzerhand dicke Jacke angezogen, aber es war zu ungemütlich zum Sitzen. Also alles reingeräumt, Nur der Grill blieb stehen. Unsere leckeren Steaks und Salat müssen unbedingt aufgegessen werden🥗.
Die Rosen nehmen ganz schön viel Platz weg auf dem Tisch im WOMO. Zum Essen müssen sie leider weichen und auf der Spüle stehen.
Wie üblich, der Grillmeister hat ganze Arbeit geleistet und satt und zufrieden lehnten wir uns zurück. Lesen und Spielen war angesagt. Um halb elf fing die Gähnerei an, und nachdem Wickie noch mal Pipi machen war ging es ab ins Bett.
Radtour nach Emmen in Holland
Wie meistens auf unseren Reisen hatten wir Räder dabei, und nach dem Frühstück radelten wir los.
Es gibt in Holland einige Besonderheiten beim Radfahren. Wir kennen die Radwegschilder in Deutschland, die meistens sehr eindeutig sind. In Holland gibt es ein Punktsystem. Du suchst dir den Startpunkt, das ist eine Zahl, die deinem Ausgangsort am nächsten ist. Am besten auf einer Fahrradkarte der Umgebung. Und dann legst du deine Route fest, indem du dich von Punkt zu Punkt hangelst. Bis du am Ziel bist.
Klar, haben wir uns auf der Karte angeschaut und sind losgeradelt. Blöd nur, dass wir uns leider keine 10 Zahlen in der richtigen Reihenfolge merken können 😅. Also an jeder Kreuzung Karte raus, Standort suchen, neuen Punkt finden, Karte einpacken und weiterradeln. Es gibt keine Beschilderung zu den Orten, nur die Zahlen!
Sehr schnell wurde uns klar, wir hätten dem Tipp der Campingplatzbetreiber folgen sollen. Die gaben uns nämlich eine Minikarte mit leeren Kreisen, in die man vor demLosradeln in der richtigen Reihenfolge die Zahlen hätten eintragen können 😡. Wäre ganz easy gewesen, ans Ziel zu kommen!
Aber wir wussten ja alles besser. Jetzt wissen wir es wirklich besser. Und werden in Holland nie mehr einfach so losradeln.
In Emmen angekommen, ging es weiter mit der Sucherei. Am Stadion kamen wir an, und es gab kein Hinweisschild, welcher Weg der Richtige ins Zentrum ist. Nummern gabs hier dann seltsamerweise auch nicht – die Emmener gehen anscheinend davon aus, dass alle Besucher wissen, von welchem Ortsteil zu welchem Ortsteil man radeln muss, um ins Zentrum zu kommen. Der Stadtplan, den wir bekommen haben, war auch nicht wirklich hilfreich.
Also hieß es: durchfragen. Nach gefühlt 2 Stunden waren wir in einem Zentrum. Einem Einkaufszentrum. Zugegebenermaßen nett. Mit einem Straßenkaffee. Zum Glück – wir hatten ordentlich Durst.
Das war bestimmt nicht das Stadtzentrum, aber wir hatten um 15.00 Uhr nachmittags keine Lust, noch weiter zu suchen. Wir wussten genau, um 18.00 Uhr wird es wieder schweinekalt. Natürlich hatten wir keine Handschuhe, Mütze oder Schal dabei, um uns vor der Kälte zu schützen.
Also war zurückradeln angesagt. Richtung Stadion war immer, überall ausgeschildert. Ob die Emmener stolz auf ihren Fußballverein sind? Ich weiß es nicht, aber so fanden wir wenigstens wieder raus aus der Stadt.
Um 18.00 Uhr waren wir wieder am Campingplatz, gerade noch rechtzeitig, um den Sonnenuntergang zu sehen. Die letzten 5 Km fuhr ich wieder mal ohne Akku – 50 Km sind die Grenze. Ich glaube ich muss mir ein neues E-Bike kaufen.
Ziemlich müde war die Dusche unser, und dann entschieden wir, nicht nach Harem zum Essen zu radeln, weil mein Akku alle war, sondern die Pizza aus der Hütte am See zu probieren. Ich muss sagen – so eine leckere Pizza hatten wir schon lange nicht mehr. Perfekt belegt, die Größe passte, der Boden kross und nicht zu dick.
Lecker🍕.

Heimreise
Am nächsten Morgen, beim Frühstück, kam uns die Idee des Tages: Auf der Rückfahrt bei Oosterik in Denekamp anzuhalten. Der Gartenmarkt schlechthin. Alle, die in NRW leben, kennen ihn. Er ist ohne Umweg zu erreichen. Aus dem Emsland.
Oh man, wieder Unmengen Geld ausgeben, ich kenn mich doch. Andererseits – ich habe noch ein bisschen Geburtstagsgeld. Hmmm. Sollen wir? Sollen wir nicht?
Nach einigen Diskussionen entschieden wir uns dagegen. Man kauft dort nur Zeug was man nicht braucht. Unser Garten hat alles, für den Teich ist es noch zu früh – und Dekozeug stapelt sich auf dem Dachboden.
Also ganz schnell an der Autobahnabfahrt vorbei. Puh, Glück gehabt, geschafft.
Gegen 15.00 Uhr waren wir wieder zu Hause, nicht ohne vorher beim Lieblingsbäcker Torte gekauft zu haben.
Ein wunderschönes, ereignisreiches Wochenende ging zu Ende. Der perfekte Einstieg im Frühjahr – als erste Tour genau das Richtige.
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