Reise vom 29.03.2018 – 02.04.2018 an die Nordseeküste
Tag 1 der Reise
Wie aufregend – unsere erste Fahrt überhaupt mit einem Wohnmobil – vorher noch nie eins gehabt, auch nicht geliehen.
Gegen 11.00 Uhr Ankunft auf dem Campingplatz in Schillig. Schon beim Abstellen mussten wir eine Liste anfertigen – über das was fehlt. Alle anderen hatten welche, nur wir nicht:
„AUFFAHRKEILE“
Also standen wir ganz schön schief. Und zwar nach vorne Richtung Fahrerhaus nach unten. Da wir aber unser Bett in Längsrichtung haben, das Kopfteil ganz hinten, rutschten wir dann nachts mit den Füßen immer Richtung Küche.😂
Na egal, erst mal hinstellen und frühstücken. Das allererste Frühstück im Mobil. Den Kaffee haben wir ganz herkömmlich wie früher Oma aufgegossen. Echten Filterkaffee, und das im Wohnmobil. Lecker!
Draußen war es noch eisig kalt, aber die Heizung funktionierte super gut.
Danach haben wir einen kleinen ersten Bummel über den Campingplatz gemacht. Es war eine riesige Aufbruchstimmung bei allen Dauercampern – Ostern nahte und es wurde aufgebaut, gehämmert, Leitungen verlegt, Vorzelte aufgebaut und es war überall ein Gewusel ohne Ende.
Was haben wir es doch gut-WOMO hinstellen, Strom anschließen und fertig.
Erste Reise, erste Probleme
Hm irgendwie kommt kein Wasser auf der Toilette an – deshalb musste erst einmal die Gießkanne herhalten. Wir dachten es fehlt der Einfüllstutzen für Frischwasser direkt an der Toilette. Nächstes Teil auf der Einkaufsliste gelandet. Gut nicht wahr, keine 2 Stunden in Urlaub und schon Einkaufspläne.
Viel später, als wir wieder zu Hause waren und den fehlenden Stutzen besorgt haben wurde uns klar: unsere Toilette ist kaputt! Direkt an der Toilette Wasser eingefüllt, und eingefüllt und eingefüllt – es nahm kein Ende, 19 Liter schon längst drin und es passte immer noch Wasser rein – bis das Wohnmobil innen schwamm. Da wurde uns klar, irgendetwas stimmt ganz und gar nicht!
Also Bedienungsanleitung hergeholt (warum nicht schon früher gemacht?) und erst mal gelesen. Oh Schreck, unsere Toilette ist am Frischwassertank direkt angeschlossen, sie braucht nicht extra befüllt werden. Deshalb lief auch alles ins WOMO !!!!
Um zu spülen muss man nur einen kleinen Hebel an der Toilette umlegen, und siehe da, die Zeiten der Gießkanne waren vorbei und Toilette nicht kaputt – so ein Glück aber auch.
Aber weiter in Schillig. Nach dem Frühstück sind wir mit dem Fahrrad nach Horumersiel geradelt. War nicht weit aber ganz schön kalt. Dort haben wir uns in ein Cafe gesetzt und mit Cappuccino aufgewärmt.
Wieder zurück am Wohnmobil war es in der Sonne ohne Wind dann doch so warm, dass wir sogar draußen sitzen konnten – natürlich mit dem entsprechenden Getränk. Uwe Bier 🍺und ich Rotwein🍷, so wie es sich nachmittags um 15.00 Uhr im Urlaub gehört. Einfach herrlich, so in der Sonne sitzen und nichts tun – so stellt man sich einen Kurzurlaub vor.
Abends waren wir dann im einzigen offenen Restaurant in Schillig essen und danach in der einzigen Bierkneipe die offen hatte. War gut besucht, dazu später noch mehr.
Leicht angedudelt ins Bett gefallen. Wegen der fehlenden Auffahrkeile stand das Mobil nach vorne hin abschüssig mit dem Ergebnis, dass wir immer weiter Richtung Fahrerhaus gerutscht sind – aber im Urlaub wird sich nicht geärgert.
Tag 2 der Reise
Nach einem ergiebigen Frühstück und dem Blick auf die Sonne entschieden wir, mit dem Fahrrad nach Hooksiel zu fahren. Sehr schöne Strecke, aber auch sehr windig und entsprechend anstrengend. Wir hatten nämlich zu diesem Zeitpunkt noch keine E-Bikes. Dort sind wir bis zum Hafen geradelt und haben den Womo Stellplatz besichtigt. Super Lage mit Blick aufs Watt von allen Stellplätzen aus, aber nur gepflastert und kein bisschen Grün dazwischen. Für eine oder zwei Nächte aber mit Sicherheit ein toller Stellplatz, wenn man abends vor dem Mobil sitzt und aufs Meer oder Watt schauen kann.
Schöne, aber kalte Reise
Wieder zurück in Schillig konnten wir wieder in der Sonne sitzen und einfach mal nur gammeln.
Abends dann wieder in der einzigen Gaststätte was zum Essen bekommen und – welch Wunder – wieder in der Kneipe gelandet. Irgendwie kamen mir die Leute an der Theke bekannt vor!
Es waren genau die Gleichen wie gestern und wir kamen ins Gespräch. Ein Päärchen kam aus Schaumburg und eines aus Rahden – wie klein doch die Welt ist.
Das war ein sehr teurer Abend mit Bier und Williams bis zum Abwinken – aber auch sehr schön und unterhaltsam.
Tag 3 der Reise
Heute entschieden wir nach dem Frühstück weiterzufahren nach Bensersiel. Auch hier ist ein sehr schöner Campingplatz, und dasselbe Bild wie in Schillig:
– Trecker fuhren Wohnwagen aus dem Winterquartier zu den entsprechenden Stellplätzen,
– Leute kamen an und bauten Vorzelte auf.
– Über den ganzen Platz geschäftiges Treiben mit hämmern, schimpfen, Seile spannen.
Es ist sehr interessant was die Camper so alles für ein paar Monate aufbauen – teilweise kamen sie mit ganzen LKW- Ladungen voller Zubehör zum Wohnwagen.
Nach einem Kassensturz war uns klar – immer nur Essen und Saufen gehen ist nicht, sonst können wir uns nicht mehr so viele Kurztrips leisten.
Aber erst mal wieder aufs Fahrrad schwingen. Dieses Mal ging es nach Dorumersiel.
Dort haben wir, wen wunderts, erst mal den 2017 eröffneten neuen Campingplatz besichtigt. Total spannend waren die Sanitäranlagen: Sie standen auf meterhohen Stützen um sie im Winter vor Sturmfluten zu schützen. Alles ganz neu angelegt, sehr sauber und großzügig. Wir kommen bestimmt bei unserer nächsten Nordseetour hier vorbei zum Übernachten!
In dem kleinen Örtchen entdeckten wir ein kleines Häuschen – Cafe Monika. Es war so warm, dass wir draußen sitzen konnten. Uwe gönnte sich eine sagenhaft leckere Torte und ich ein nicht minder sagenhaft leckeres Eis – zum dahin schmelzen. Monika ist eine urige Wirtin mit schlagfertiger Zunge und ausgesprochen nett. Auch hier kommen wir bestimmt wieder hin.
Gegen Abend kamen wir wieder Zurück zum Campingplatz und begannen schon ein neues Abendteuer: Das erste Mal kochen im WOMO! Es gab Nudeln und Hackfleischsoße und Salat – es schmeckte hervorragend.
Dabei verlängerte sich selbstverständlich wieder unsere Einkaufsliste um Soßenlöffel, tiefe Teller, Servietten und Kerzen. Woran man alles nicht denkt, wenn man vorher noch nie mit einem Wohnmobil unterwegs war!
Tag 4 der Reise
Heute Morgen nach dem Frühstück Weiterfahrt nach Neuharlingersiel auf den Stellplatz an der Mole. Das erste Mal ein Stellplatz ohne Dusche und Toilette, nur Strom gab es. Brauchten wir auch, weil wir ja (noch) kein Solar auf dem Dach hatten.
Der Stellplatz ist ähnlich dem in Hooksiel mit Blick von allen Plätzen zum Hafen bzw. zum Watt. Auch hier nur gepflastert und kein Grün rings herum. Aber trotzdem wunderschön gelegen.
Reise und Regen
Da es zum ersten Mal während der Reise wie aus Eimern geregnet hat, entschieden wir die nur 200 m entfernte Therme zu besuchen. Es gibt dort eine tolle Saunaanlage und mehrere Becken, auch Solebecken, Sprudelbecken und Außenbecken, so dass wir es dort den ganzen Tag ausgehalten haben.
Abends gab es dann direkt an der Mole ein Osterfeuer. Durch den vielen Regen während des gesamten Tages war das Holz aber sehr nass geworden, weswegen es nur qualmte und nicht richtig brannte. Außerdem war es sch….kalt und wir verzogen uns ganz schnell in unser Zuhause.
Sehr gemütlich; mit Rotwein, Bier und ein paar Gesellschaftsspielen war der Abend schnell vorüber.
Am nächsten Tag mussten wir leider schon die Heimreise antreten. Mit dem sicheren Gefühl: